Wann warst Du das letzte Mal glücklich und nicht nur "zufrieden"?

Montag, 20. Mai 2013  |    |  0 Kommentare
Ich möchte laut schreien. So laut die Worte aus meinem Inneren befreien, dass selbst die größten und zähesten Zweifel in meinem Kopf den Halt verlieren und den Platz für all die Abenteuer räumen, die um mich herum summend nur darauf warten erlebt zu werden.
Andererseits möchte ich mich verkriechen, meine Arme und Beine ganz eng an meinen Körper anziehen und mich tagelang in Schweigen hüllen. Ich möchte raus aus meiner Sphäre, doch traue ich mich nicht loszulassen.
Die Stimmen in meinem Kopf streiten so lange so laut, dass nach einem nicht enden wollenden Kurzschlaf auch mein Herz langsam aus seinem Selbstschutzwinterschlaf erwacht, um sich gleich darauf in elender Schockstarre zu befinden.
Während die aufmüpfigen Abenteuer allmählich ungeduldig an die von meinem mangelnden Selbstbewusstsein aufgebauten Schutzmauer klopfen, gehen meine Gliedmaßen auf die Barrikaden und verfallen zusammen mit meinen Sprechorganen in so lautes Schweigen, dass es selbst den nach Schreien drängenden Wutsoldaten in meinem Kopf die Sprache verschlägt.
Plötzlich scheint alles still zu stehen - das Massenchaos erscheint wie in Zeitlupe, als mein verschlafen-verwirrtes Herz mutig mehrere Hüpfer auf einmal macht und für einen Augenblick Herr über das Adrenalinmeer wird, das ununterbrochen Wellen gegen die nicht vorhandenen Gehirndeiche schwappen lässt.
Es muss eine Entscheidung getroffen werden, das ist allen Beteiligten klar, doch jegliche Informationen werden im synaptischen Spalt von adrenalinhaltigen Meersalzwasser erfasst und weggespült, bevor jegliche Nervenzellen überhaupt eine Chance hatten ihre Dendriten nach ihnen auszustrecken.
Es entsteht eine bedrückt-beängstigende Leere, die das laute Schweigen und leise Schreien mit einem Bissen in ihrem Schlund verschlingt und damit auch mein tapfer schlagendes Herz um den Verstand bringt.
Der Kampf in mir drin tobt noch immer weiter. Es ist ein Ja und ein Nein, ein triumphierend aufbrausendes Abenteuer, dass durch die Fugen der Kindheitsschutzmauer geflutscht ist, ohne zu bedenken, dass es kein Navi zur Durchsetzung gegen riesige Zweifelmonster besitzt.
Doch egal welchen Weg es sich auch suchen sollte: wer Armeen von Abwehrausreden und meterhohe Feigheitswalle überwinden kann und am Ende des Tages von meinem schüchternen Herzen ohne Umwege in die direkte Umlaufbahn meines aktiven Handelszentrum katapultiert wird - der ist ein Held, der es verdient hat meine Arme, Beine, mein Gehirn und meine Sprache in die Umsetzung zu führen, um endlich einen Schritt aus meiner Sphäre heraus zu wagen und eben dieses Abenteuer am Schopfe zu ergreifen und Früchte zu ernten, die schon lange genug gereift sind.


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