Zwischen Liebe und Freundschaft, irgendwo da.

Samstag, 13. April 2013  |    |  0 Kommentare
Es ist der letzter Schultag in meinem Leben. Die Mottowoche liegt hinter uns, genau wie der lästige Spanisch- und der entspannte Englischunterricht. Nie wieder werde ich bei einer Matheklausur zittern müssen, in Kunst ist unser letztes Projekt bereits abgeschlossen. 200 Schüler und Schülerinnen stehen auf der Bühne vor dem Schulgebäude - kreischen, tanzen, singen, lassen einfach alles raus. Niemand schert sich darum, dass die Abiturprüfungen noch nicht geschafft sind, dass noch vier Wochen lauter Lernen vor uns liegen. Laute Musik dröhnt aus den Lautsprechern, als unsere Stufenband den nächsten Song anstimmt. Ich selbst bin nur eine von vielen. Gehe fast unter in der Masse voller dunkelroter Abipullovern. Wodka-O in unsereren Isolight Flaschen abgefüllt, habe ich schon lange den Überblick verloren wie viel ich bereits getrunken habe. Doch es ist egal. Heute ist mir alles egal. Eine Stunde später kreischen wir lauthals zu Robbie Williams 'Angel', unserem Stufenlied. Es wird emotional und ich kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Nie wieder werde ich mit diesen Leuten in den Unterrichtsräumen unseres Gymnasiums sitzen, nie mehr werde ich mich von diesen Lehrern ungerecht benotet fühlen müssen. Die Tränen fließen über meine Wangen und plötzlich habe ich mein Handy in der Hand. Denke nicht lange nach, eigentlich überhaupt nicht, sondern tippe einfach los. Rechtschreibfehler kann ich nicht mehr erkennen, weiß nur, dass ich sich in diesem Moment mal wieder so beschissen doll vermisse, dass ich es nicht mehr aushalte es dir nicht zu sagen. Also schreibe ich es dir. Schreibe dir, dass ich nicht weiß was ich will, dass du es anscheinend auch nicht weißt und wir deshalb beide keinen Plan haben; schreibe dir, dass ich dich vermisse, dass ich das aber niemals zugeben würde. Wäre ich nüchtern gewesen, hätte ich vielleicht gemerkt, dass dies bereits geschehen ist. Kaum habe ich diese Nachricht verschickt, werde ich von der Masse mitgezogen und im nächsten Moment habe ich bereits vergessen, dass ich Dir geschrieben habe.
Nach pausenlosem Feiern lese ich abends im Bett nüchtern deine Antwort und mein Atem stockt. "Ich weiß sehr wohl was ich will. Ich will Dich! Und ich vermisse Dich mehr als ich es Dir beschreiben könnte. Mit einem schlechten Gewissen."
Augenblicklich bricht alles über mir zusammen und ich wünschte ich hätte mich mehr unter Kontrolle gehabt.



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